Sommerschule 2024
Datenwissenschaft in der umweltökonomischen Forschung
Die Verfügbarkeit von Daten aus zahlreichen verschiedenen Quellen und Formaten, z.B. Fernerkundungsdaten, Geodaten, sehr große und/oder hochfrequente Datensätze, ermöglicht heute eine empirische Analyse umweltökonomischer Probleme in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. Um diese Daten zu verarbeiten und zu nutzen, muss eine große Anzahl an verschiedenen Werkzeugen eingesetzt werden. Die EAERE-Sommerschule 2024 wird sich auf die Überschneidung von Umweltökonomie und Datenwissenschaft konzentrieren, mit besonderem Schwerpunkt auf den zunehmenden Einsatz von Datenwissenschaft und neuen statistischen Methoden in der umweltökonomischen Forschung. Dazu gehören der Einsatz von maschinellem Lernen, räumlicher Statistik und Datenanalyse, Fernerkundung, die Verwendung "alternativer Daten" und Big-Data-Anwendungen. Ziel der Sommerschule ist es, neue Entwicklungen in diesen Bereichen anzusprechen, ihre potenziellen Anwendungen in der Umweltökonomie aufzuzeigen und die Umsetzung neuer empirischer Methoden in der umweltökonomischen Forschung zu fördern.
Organisation und Vortragende
Wissenschaftliche Koordination: Paul A. Raschky, Monash University, Australia
Vor-Ort Organisation: Stefan Borsky, Universität Graz
Vortragende:
Yanos Zylberberg, University of Bristol, UK
Ed Rubin, University of Oregon, USA
Joëlle Noailly, Geneva Graduate Institute, Vrije Universiteit Amsterdam, NL
Ludovica Gazze, University of Warwick, UK
Die Organisatoren bedanken sich für die Unterstützung durch die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und den Profilbereich Climate Change Graz.
Sommerschule 2023
Transnationale und kaskadierende Klimarisiken und Anpassung
Die Auswirkungen des Klimawandels manifestieren sich auf lokaler Ebene, doch durch physische Verbindungen wie z. B. Wasserscheiden, internationalen Handel oder Migration, werden die Folgen des Klimawandels grenzüberschreitend weitergetragen. Aufgrund der hohen Komplexität globaler Lieferketten betreffen diese transnationalen Klimarisiken nicht nur klimasensible Sektoren wie die Landwirtschaft, sondern auch Industrie- und Dienstleistungssektoren, die in der Regel nicht im Mittelpunkt stehen, wenn es um die Bewertungen der Auswirkungen des Klimawandels geht. Der IPCC und mehrere nationale und internationale Organisationen haben daher festgestellt, dass transnationale Klimarisiken potenziell sehr schädlich sind, insbesondere für Länder, die stark vom Handel abhängig sind. Die ökonomische Literatur zu diesem Thema ist jedoch noch im Entstehen begriffen. Die Sommerschule befasst sich daher mit verschiedenen ökonomischen Modellierungsansätzen, die dazu geeignet sind, transnationale und kaskadierende Klimarisiken zu bewerten. In den Vorträgen werden verschiedene Ansätze zur Bewertung der wirtschaftlichen Auswirkungen und der Anpassung in verschiedenen Bereichen wie z.B. Überschwemmung, Hitze, Dürre und Migration usw. behandelt. Ein weiteres Thema ist die Modellierung von Reaktionsstrategien, einschließlich der internationalen Anpassungsfinanzierung. Die Studierenden werden ihre eigenen methodischen Kernkenntnisse vertiefen, ein besseres Verständnis für ergänzende Methoden erlangen und Einblicke in neuartige Modellierungsinstrumente aus verwandten Bereichen wie der Politikwissenschaft gewinnen.
Organisation und Vortragende
Wissenschaftliche Koordination: Francesco Bosello, CMCC
Lokale Organisation: Birgit Bednar-Friedl, Uni Graz
Vortragende:
Francesco Bosello, CMCC
Cristina Cattaneo, EIEE
Rob Dellink, OECD
Jasper Verschuur, University of Oxford
Ilona Otto, University of Graz and PIK Potsdam / Birgit Bednar-Friedl, University of Graz
Die Organisatoren bedanken sich für die Unterstützung durch die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Sommerschule 2022
Verhaltensorientierte Umweltökonomie
Das wissenschaftliche und politische Interesse an verhaltensorientierten Reaktionen auf die Umweltpolitik sowie an anderern Maßnahmen als den traditionellen politischen Instrumenten (wie Steuern, Genehmigungen oder Befehl und Kontrolle) hat in den letzten zwanzig Jahren erheblich zugenommen. "Verhaltensmuster" wie die Bereitstellung von Informationen können erhebliche Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung im Umweltbereich haben. Framing kann die individuelle Reaktion auf die Umweltpolitik beeinflussen. Die Stärkung sozialer Normen, die Veränderung der Wahrnehmung, des Selbstverständnisses und der Präferenzen der Menschen kann stärkere Auswirkungen auf das individuelle Verhalten haben als der Preis. Ein verwandtes und wichtiges Thema in diesem Bereich, das in letzter Zeit einige wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten hat, ist das so genannte "Green Nudging". Die Literatur zu diesem Thema ist breit gefächert und analysiert die Auswirkungen einer Änderung der Standardoption für den Energieverbrauch oder der Reduzierung von Lebensmittelabfällen sowie die Auswirkungen der Bereitstellung von Informationen über soziale Vergleiche auf umweltfreundliches Verhalten. Die EAERE-Sommerschule zu diesem Thema wird sich auf die theoretischen Grundlagen der Verhaltensökonomie und -psychologie, empirische Studien sowie experimentelle Beweise konzentrieren. Das Hauptmerkmal dieser Sommerschule ist daher ihr interdisziplinärer Charakter mit Ökonomen und Psychologen.
Organisation und Vortragende
Wissenschaftliche Koordination: Daan van Soest, Tilburg University
Lokaler Organisator: Michael Finus, Uni Graz
Vortragende:
Marco Casari, University of Bologna
Astrid Dannenberg, University of Kassel
Timo Goeschl, University of Heidelberg
Daan van Soest, Tilburg University
Linda Steg, University of Groningen
Die Organisatoren bedanken sich für die Unterstützung durch die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Die Sommerschule wurde in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Wirtschaftsvereinigung (NOeG) organisiert.
Sommerschule 2021
Design und Bewertung von Maßnahmenpaketen für kohlenstoffneutrale Entwicklungspfade
Weltweit haben sich Länder zu den Pariser Zielen verpflichtet und die EU hat sich zur Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts verpflichtet, wobei alle Mitgliedsstaaten aufgefordert sind, ihre "Langfristigen Strategien 2050" vorzuschlagen und zu aktualisieren. Die Summer School erörtert den aktuellen Stand der ökonomischen Modellierung, um die Entwicklung entsprechender Instrumente und Zeitpläne zu unterstützen, aber auch um bekannte Mängel und jüngste Fortschritte zu beleuchten. Die behandelten Themen betreffen die Frage, wie mehrdimensionale gesellschaftliche Ziele (z.B. Sustainable Development Goals, SDGs) oder Präferenzen, die sich im Laufe der Zeit ändern, berücksichtigt werden können; wie der IPCC-Rahmen für langfristige Szenarien bei der Pfadgestaltung (RCPs und SSPs) genutzt werden kann; wie man Unsicherheiten bei sozialen und technologischen Innovationen berücksichtigen kann; wie die zeitliche Skalierung der Instrumente gestaltet werden kann und wie Handelsinterdependenzen berücksichtigt werden können. Die Teilnehmenden vertiefen ihr Wissen über ihre eigenen methodischen Kompetenzen und erhalten ein besseres Verständnis für komplementäre Methoden, sodass sie andere Methodologien besser verknüpfen und einsetzen können. Das Konzept der Sommerschule beruht auf der Annahme, dass die Analyse der langfristigen Entwicklung in einem komplexen natürlichen und gesellschaftlichen Umfeld auf dem Aufbau und der Verknüpfung einer Reihe von konzeptionellen Ansätzen beruht, die methodisch auf Integrated Assessment Models (IAMs), berechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen, Szenarioanalyse und ökonometrischen Ansätzen (sowie ihrer jeweiligen Verknüpfung) aufbauen und diese weiterentwickeln.
Organisation und Vortragende
Wissenschaftliche Koordination: Herman Vollebergh, Tilburg University
Lokaler Organisator: Karl Steininger, Uni Graz
Vortragende:
Antoine Dechezlepretre, London School of Economics & OECD
Sabine Fuss, Mercator Research Institute Berlin
Reyer Gerlagh, Tilburg University
Cameron Hepburn, Oxford University
Herman Vollebergh, Tilburg University
Die Organisatoren bedanken sich für die Unterstützung durch die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Die Sommerschule wurde in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Wirtschaftsvereinigung (NOeG) organisiert.